FRAGEN UND ANTWORTEN

 

 

Der GREIFUS  ist eine äußerst nützliche Weiterfahr- und Abschlepphilfe für fast alle gängigen Koffer-, Kühl-, und Planauflieger, bei denen ein Achsaggregat mit Luftfederung und mehreren Achsen verbaut ist.

Antworten auf eventuell auftretende Fragen (Stand:  Januar 2015)

 

Wofür kann der GREIFUS außerhalb von Gefahrenzonen noch eingesetzt werden?

Der GREIFUS ist ein Multifunktionswerkzeug und ersetzt bei Reparaturen an Sattelaufliegern den Wagenheber in der Werkstatt.


 

Kann ich nach einer Reifenpanne mit  26 t Ladung weiterfahren?

 Ja!
Der Sattelauflieger ist für 36 t zulässigem Gesamtgewicht konstruiert und TÜV abgenommen. Dies ist aber nur ein theoretisches Gewicht, praktisch sieht es so aus, dass der Sattelzug in Deutschland nur ein Gesamtgewicht von 40 t haben darf. Rein rechnerisch heißt das, dass bei einer Sattellast von 12 t, die üblich ist, und einem Dreiachsaggregat mit je 8 t = 24 t, können 4 t nicht genutzt werden. Das heißt, ein Rad ist normalerweise überflüssig.


 

 Was sollte man noch beachten, wenn man einen Achsschaden hat und der GREIFUS   eingebaut wird?

 Man sollte die Geschwindigkeit der Beladung anpassen, d. h. bei 40 t Gesamtgewicht sollte der Fahrer die Geschwindigkeit der Beladung anpassen und mit nur ca. 60 km/h weiterfahren. Wir empfehlen, die Fahrt nur bis zum nächsten Reifenhändler / der nächsten Werkstatt mit verminderter Geschwindigkeit fortzusetzen.


 

 Kann es für den Längsträger schädlich sein, wenn der GREIFUS  dort angebracht ist?

 Nein!
Die Kräfte im Längsträger heben sich durch Zug des GREIFUS  und Druck des Luftbalges gegenseitig auf. Bei voller Beladung wird der Längsträger durch den Greifus entlastet und der Luftbalg entlüftet, so dass auf der Strecke des Längsträgers die komplette Belastung entfällt.


 

 Ist es schädlich für die Achse, wenn der GREIFUS  eingesetzt wird?

 Nein!
Im Gegenteil, die Achse wird entlastet und der Luftbalg von der beschädigten Achse kann die Achse und Feder nicht verdrehen, d.h., der GREIFUS  hält die Achse ca. in der gleichen Lage, als wenn das Rad normal mitlaufen würde und schont somit die Achse.


 

 Reicht die Bremswirkung des Aufliegers aus, wenn ein Rad fehlt?

 Ja!
Für 32 t Gesamtgewicht Auflieger reicht die Bremswirkung aus. Mehr geht in Deutschland sowieso nicht. Das sind nach DEKRA Prüfbericht 48 % Bremsleistung. Gefordert werden nur 46 %.


 

 Wie schnell kann ich dann mit dem Auflieger fahren, wenn der GREIFUS  eingebaut ist.

 Es sollte die Ladung berücksichtigt werden und mit etwas geminderter Geschwindigkeit bis zum nächsten Parkplatz / zur nächsten Werkstatt gefahren werden.


 

 Was muss ich noch beachten, wenn ich eine längere Heimfahrt z. B. aus dem Ausland mit 20 t habe?

 Nach ca. 10 km alle Befestigungsschrauben nachziehen und den GREIFUS  auf seinen korrekten Sitz noch einmal überprüfen.


 

 Was kann ich tun, wenn der defekte Reifen an der linken Seite ist und starker Verkehr herrscht?

 Den GREIFUS  einfach von außen einhängen und von innen fest schrauben, also nicht von der Straßenseite, sondern von unten einhängen. Damit man mehr Platz unter dem Fahrzeug hat, das Fahrzeug erst mit der Höhenverstellung richtig hochheben, dann den GREIFUS  einhängen und fest schrauben und dann erst die Luft ablassen um die untere Auflage einzuhängen.


 

 Werden die anderen Reifen überlastet, wenn ein Rad fehlt oder defekt ist?

 Nein!
Gemäß dem Auszug aus dem technischen Ratgeber des Reifenherstellers Continental Hannover dürfen unter Verwendung der üblich genutzten Reifen bei Schmitz, Kögel und Krone mit der Tragfähigkeitskennzahl 160 J diese Reifen 9.100 kg pro Achse tragen. Bei einem Luftdruck von 8 bar und einer Geschwindigkeit von 60 km/h dürfen die Reifen auf 110% Tragfähigkeit belastet werden, d. h., auch wenn ein Rad defekt ist, hat ein Sattelauflieger mit einem Dreiachsaggregat noch ca. 750 kg Reserve und es kann daher gefahrlos bis zum Reifendienst weiter gefahren werden.

Reifentragfähigkeitsberechnung bei 160 J:

4.500 kg / Rad = normale Tragkraft
Notwendig sind nur 4.000 kg bei voller Beladung

Reserve: 500 x 5 Räder = 2.500 kg
bei 60 km / h kommen 10 % (110 % Tragfähigkeit) zu 4.500 kg dazu, d. h. in diesem Fall ist die Tragfähigkeit 4.950 kg / Rad

 4.950 kg x 5 Räder = 24.750 kg (mit defekten Rad)

Resultat:

Ein Dreiachsaggregat mit 8t-Achsen benötigt aber lt. Hersteller- und TÜV- Angaben nur 24.000 kg Hieraus ist ersichtlich, dass ein defektes Rad angehoben werden kann, nicht mittragen muss und bis in die nächste Reifenwerkstatt gefahren werden kann.


 

 Ist der GREIFUS  von der DEKRA abgenommen?

 Der GREIFUS  ist eine Abschlepphilfe und gemäß DEKRA nicht prüfpflichtig.


 

 Was geschieht mit dem ABS, wenn es erkennt  das sich ein Rad nicht dreht?

 Laut WABCO WESTINGHOUSE werden in den Sattelaufliegern 4 Kanal-ABS-Anlagen eingebaut. D.h. die Ansteuerung für die ABS-Anlage erfolgt von 4 Rädern. In den meisten Fällen ist die erste Achse davon ausgenommen. Wird von den 4 Rädern, die mit ABS ausgestattet sind, ein Signal an das Steuergerät geschickt, wird folgendes ausgelöst: Bei einem Rad, das die Bodenhaftung verliert und nicht mehr durchdreht, oder ein Rad, welches angehoben ist, wird über das ABS-Ventil der Bremsdruck im Radbremszylinder reduziert. Dies hat für das Fahrzeug und die anderen Räder sowie für die Sicherheit des Fahrzeugs keine Bedeutung.